Bolt sichert sich 182 Millionen Dollar für Expansion in Europa und Afrika

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Inmitten der zweiten Welle der Coronavirus-Infektionen in Europa hat das estnische Start-up Bolt, bekannt für sein On-Demand-Netzwerk für Transport und Essenslieferungen, eine bedeutende Finanzierungsrunde abgeschlossen. Mit 150 Millionen Euro (entspricht 182 Millionen Dollar) will Bolt seine geografische Expansion vorantreiben und zum größten Anbieter von Elektrorollern in Europa aufsteigen.

Das Unternehmen, das in 200 Städten in 40 Ländern tätig ist, hat mittlerweile 50 Millionen Kunden. CEO und Mitbegründer Markus Villig hebt die Kapitaleffizienz des Unternehmens und den Fokus auf Schwellenmärkte neben großen Städten wie London und Paris hervor. Trotz der Herausforderungen durch COVID-19 befindet sich Bolt finanziell in einer starken Position für das Jahr 2021.

Die Finanzierungsrunde wurde von D1 Capital Partners angeführt, unterstützt von Darsana Capital Partners. D1 ist bekannt für seine Investitionen in hochbewertete Start-ups wie Warby Parker, Unity, Cazoo und TransferWise. Obwohl Villig die genaue Bewertung von Bolt nicht preisgab, deutete er an, dass sie näher am 1,5-fachen des Bruttowarenwerts (GMV) liegt, was einer Bewertung von etwa 3,5 Milliarden Euro (4,3 Milliarden Dollar) entsprechen würde.

Bolt, ursprünglich als Taxify gegründet, hat sich langsam von einem reinen Fahrdienst zu einem umfassenderen Anbieter entwickelt, der jetzt auch Mikromobilität, insbesondere Elektroroller, anbietet. Zu den größten Märkten zählen das Vereinigte Königreich, Frankreich, Südafrika und Nigeria. Trotz einiger Herausforderungen, wie einer gescheiterten Markteinführung in London, bleibt das Unternehmen seinem sparsamen Ansatz treu.

Interessanterweise hat Bolt während der Pandemie keine Entlassungen vorgenommen und setzt stattdessen auf Wachstum in anderen Bereichen. Besonders im Essenslieferdienst, Bolt Food, das in 16 Ländern und 33 Städten aktiv ist, sieht das Unternehmen großes Potenzial. Bolt plant, sein Angebot im nächsten Jahr weiter auszubauen und hat bereits viele Restaurants als Partner gewonnen.

Villig betont, dass der Erfolg von Bolt in der Fähigkeit liegt, sich anpassen zu können und neue Chancen zu ergreifen, auch in schwierigen Zeiten. Mit der neuen Finanzierungsrunde und der Unterstützung von D1 Capital blickt Bolt optimistisch in die Zukunft, um seine Position in Europa und Afrika weiter zu stärken.